Unternehmertum Die zwei Seiten der Medaille

Shownotes

Shownotes Podcast **Informationen zu Nina Hartmann: ** Informationen zu mir findet ihr auf meiner Webseite: www.sinnplauderei.de Sind wir schon verlinkt? https://www.linkedin.com/in/sinnplauderei-nina-hartmann/ Als Speakerin, Gesprächspartnerin, Beraterin und in den Seminaren vor Ort erlebst Du mich live ganz aus der Nähe: https://sinnplauderei.de/leistungen/ Ende 2024 erscheint mein neues Buch: Weibliche Selbstführung in heutiger Zeit. Gemeinsam mit Myriam Zahrte erforsche ich das Potential weiblicher Gestaltungskraft. Meine Bücher gibt es in meinem Verlag: https://ophelis-verlag.de/ Folge mir auch gerne auf meinen anderen Kanälen: in YouTube, Instagram und Facebook unter dem Stichwort "Sinnplauderei".

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Nina Hartmann

Sinnplauderei der unterhaltsame Podcast mit Wirkungskraft für Unternehmerinnen, Unternehmer und alle, die zuhören von und mit Nina Hartmann. Herzlich willkommen in meinem Podcast! Schön, dass ihr dabei seid. Heute soll es um die zwei Seiten der Medaille des Unternehmer Thomas gehen. Unternehmerinnen und Unternehmer werden in der Gesellschaft oft als reiche Menschen betrachtet, die andere Menschen für sich arbeiten lassen, um ein ruhiges Leben zu haben.

00:00:32:10 - 00:01:03:18

Nina Hartmann

In der Realität sieht das oft ganz anders aus. Unternehmerinnen und Unternehmer arbeiten häufig sehr, sehr viel. Sie zahlen sich oft gar nicht so viel Geld aus und stecken viel wieder ins Unternehmen hinein. Sie führen ein Leben mit dem Unternehmen sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Denn sie tragen die Verantwortung für das Wohl und Wehe des Unternehmens und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:01:03:20 - 00:01:29:11

Nina Hartmann

Dabei begleiten viele Sorgen und bürokratische Hürden ihren Alltag. Ein Unternehmen zu leiten bedeutet, Verantwortung zu tragen. Und es bedeutet auch Freiheiten. Und das sind die zwei Seiten der Medaille. Denn natürlich, wenn man keine Chefin oder keinen Chef hat, dann kann man sich selbst einteilen. Man kann sich Zeit nehmen für Dinge, die man Mag. Zu Zeiten, zu denen man sie machen möchte.

00:01:29:13 - 00:01:54:10

Nina Hartmann

Und auf der anderen Seite muss man immer parat stehen, wenn es brennt. Oder wenn die Arbeit da ist. Wenn die Kunden rufen. Oder wenn die Lieferanten wieder die Daumenschrauben andrehen. Gerade Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit Konzernen zusammenarbeiten, spüren, dass es immer enger wird. Der Humor hat gerade an dem Wackel Stuhl gewackelt, deswegen hat es geklebt. Jetzt schnuppert er an der Kerze.

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Nina Hartmann

Also ich bin leicht abgelenkt. Also es bedeutet, dass man viele Freiheiten hat und viel Verantwortung. Das sind die zwei Seiten, wenn man ein Unternehmen führt. In Ulm hat die IHK jetzt eine Demonstration organisiert. Es geht darum, den Formalismus abzubauen. Denn Unternehmerinnen und Unternehmer ersticken in der Bürokratie. Es wird immer schwerer, vor allem für die Kleinen. Denn viele, viele Formulare müssen ausgefüllt und viele Dinge durchdacht werden.

00:02:25:01 - 00:02:52:03

Nina Hartmann

Es kommen ständig neue Regelungen aus Berlin und aus Brüssel. Und wir müssen das alles ausbaden und anwenden. Dabei hilft uns niemand. Es gibt keine Menschen in den Verwaltungen, die sich dafür zuständig fühlen und diese Dinge beizubringen, sondern es wird von uns erwartet, dass wir das alles können. Und man denkt, wir haben genug Geld, um alles zu bezahlen. Alles zu realisieren, was der Staat sich vorstellt.

00:02:52:05 - 00:03:14:09

Nina Hartmann

Und man denkt, man kann Unternehmen melken wie Kühe und es kommt immer mehr Milch raus. Aber so ist das nicht. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind frustriert, weil sie nicht mehr wissen, wie sie das alles schaffen sollen. Und sie bekommen immer weniger Mitarbeitende, die ihnen helfen, die Arbeit zu leisten. Und wenn niemand da ist, dann bleibt es an ihnen selbst hängen.

00:03:14:11 - 00:03:43:09

Nina Hartmann

Denn einer muss es machen. Und das sind die Menschen, die die Verantwortung tragen. Auf der anderen Seite ist es wunderschön, ein Unternehmen zu führen, selbst zu gestalten, sich mit Menschen zu umgeben, die man macht und die man gerne um sich hat. An Produkten weiter zu feilen und neue Märkte zu erschließen, Vertrieb zu machen, sich zu vernetzen und einfach der eigene Chef oder die eigene Chefin zu sein.

00:03:43:11 - 00:04:10:15

Nina Hartmann

Und ich möchte Mut machen. Mut, sich zu trauen, zu gründen, zu übernehmen oder ein Unternehmen einfach fortzuführen In eine neue Welt, in eine neue Richtung. Ich habe ein neues Wort gelernt. Pfiffig heißt das Ganze in der Start up Branche. Und die Start up Welt, die sich ja als eigene Blase und als eigene Community versteht, sind auch nur Unternehmerinnen und Unternehmer.

00:04:10:17 - 00:04:34:24

Nina Hartmann

Es ist das gleiche Spiel wie immer, nur mit neuem Namen. Also ein Weg ist das, was wir früher ein Veränderungsprozess im Unternehmen genannt haben. Es ist eine Veränderung der Produkt Welt, es ist eine Veränderung des Geschäftsmodells. Und das macht immer Sinn, weil die Märkte verändern sich, die Lieferanten verändern sich und es ist wichtig, dass wir da am Ball bleiben.

00:04:35:01 - 00:05:00:02

Nina Hartmann

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, die früher zum Beispiel in der Feinmechanik tätig waren im Bereich uhren, sind heute in der Feinmechanik, in anderen, zum Beispiel in der Medizin Branche tätig. Als Unternehmerin oder Unternehmer kann man ganz, ganz viele Talente leben, denn man muss alles im Blick haben. Natürlich kann man sich Leute und externe Dienstleistungen dazukaufen, aber letztendlich muss man selbst die Entscheidung treffen.

00:05:00:03 - 00:05:29:03

Nina Hartmann

Die Entscheidung über das Marketing, über den Vertrieb, über die Finanzen, über die Produkte. Man muss Netzwerke knüpfen zu den Lieferanten und zu den Kunden. Und es ist sehr, sehr vielfältig und nie langweilig. Es macht unheimlich viel Spaß, so gestalten zu dürfen und das eigene Geld zu verdienen und in die eigene Tasche zu wirtschaften. Meiner Meinung nach ist es unheimlich wichtig, dass wir es in Deutschland schaffen, die Unternehmer wieder zu motivieren.

00:05:29:05 - 00:06:00:04

Nina Hartmann

Es gilt, bürokratische Hürden abzubauen und es gilt, eine neue Haltung in Verwaltung und den Repräsentanten dieses Staates herzustellen. Wir brauchen Wertschätzung. Können wir vielleicht einen ganz anderen Blick auf das Thema Unternehmertum in Deutschland werfen? Ich habe neulich mit einem Menschen gesprochen, der gesagt hat Wenn in einem Tatort ein Unternehmer vorkommt, dann schaltet er sofort ab. Denn der Unternehmer ist immer der Böse und derjenige, der dann wahrscheinlich am Schluss der Mörder ist.

00:06:00:06 - 00:06:23:17

Nina Hartmann

Und vielleicht mal unabhängig vom Tatort. In den Büchern, in der Schule und auch in sonstigen Büchern sind die Unternehmer und Unternehmer und meistens sind es männliche Unternehmer, meistens negativ dargestellt. Es sind die Männer mit den dicken Bäuchen und den großen Autos. Es sind die Menschen, die andere ausnutzen, um reich zu werden. Und das sind die Menschen, die nur an sich denken.

00:06:23:19 - 00:06:46:18

Nina Hartmann

Das ist sehr, sehr schade, weil in der Realität sind Unternehmerinnen und Unternehmer ganz andere Menschen. Es sind Menschen, die nachts nicht schlafen können, weil sie sich Sorgen machen. Es sind Menschen, die sich sehr verantwortlich fühlen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es sind Menschen, die sich mit den Banken herumschlagen müssen und die immer engere Konditionen von den Lieferanten aufoktroyiert bekommen.

00:06:46:20 - 00:07:16:13

Nina Hartmann

Gerade wenn sie mit Konzernen zusammenarbeiten, sind sie oft das schwächste Glied in der Kette und müssen sich dort behaupten und haben große Konkurrenz. Es sind Menschen, die sich im Alltag zurücknehmen und sich weniger gönnen als viele ihrer Angestellten, damit sie ihr Geld wieder ins Unternehmen stecken können oder dort möglichst wenig rausnehmen, um das Unternehmen ihrer Nachwelt zu erhalten oder um das Unternehmen überhaupt von einer Insolvenz fernzuhalten oder in die Rentabilität zu führen.

00:07:16:15 - 00:07:48:19

Nina Hartmann

Es sind Menschen, die von der Verwaltung eher als Feinde dargestellt werden und denen kein Vertrauensvorschuss gewährt wird. Im Gegenteil Misstrauen ist überall. Von Unternehmerinnen und Unternehmern wird erwartet, dass sie alles können und alles richtig machen. Und wenn das nicht der Fall ist, dann kommt die große Keule. Dann stehen Sie mit einem Bein im Gefängnis oder müssen schauen, dass Sie Ihr Unternehmen oder Ihre Ihre erreichten Güter, die Sie erworben haben, durch viel harte Arbeit und viel Zurückstecken überhaupt behalten dürfen.

00:07:48:21 - 00:08:17:19

Nina Hartmann

Unternehmerinnen und Unternehmer ist man unabhängig von der Gesellschaftsform. Man kann also auch solo selbständiger Unternehmer oder auch selbstständige Unternehmerin sein. Ganz, ganz viele Handwerksbetriebe sind natürlich auch Unternehmen und auch Einzelhandels betriebe. Man braucht keine Mitarbeiter um Unternehmerinnen und Unternehmer zu sein und man muss nichts produzieren. Man kann auch Dienstleistungen erbringen, gleichgültig ob man national oder international unterwegs ist.

00:08:17:19 - 00:08:49:23

Nina Hartmann

Ein Unternehmen ist ein Unternehmen und auch ein Start up ist ein Unternehmen. Und Gründerinnen und Gründer sind auch Unternehmerinnen und Unternehmer. Wenn wir uns betrachten, wie kann man denn Unternehmerinnen oder Unternehmer im Leben werden? Dann gibt es verschiedene Zugangs formen. Man kann ein Unternehmen erben, man kann es selber gründen. Man kann eines kaufen oder man kann als Management einsteigen oder als externe Geschäftsführerin oder Geschäftsführer und dann das Unternehmen als Management Buy out erwerben.

00:08:50:00 - 00:09:16:11

Nina Hartmann

Mein Vater hat unser Unternehmen damals auf Leibrente Basis erworben. Er kam als externer Geschäftsführer schon mit der klaren Einstellung, dass er dieses Unternehmen kaufen möchte. Das hat er auch schon vor der Unterschrift unter den Geschäftsführer Vertrag so vereinbart. Und er hat damals das Vertrauen der Inhaberin gewonnen. Und sie hat an ihn geglaubt und hat ihm ihr Unternehmen Stück für Stück auf Leibrente Basis übertragen.

00:09:16:13 - 00:09:44:23

Nina Hartmann

Und sie wurde sehr, sehr alt. Mein Vater hat gesagt, er hat das Unternehmen mehrmals bezahlt, aber er hat es ohne Bank geschafft. Denn die Banken machen uns Unternehmerinnen und Unternehmern das Leben nicht leichter. In der Politik habe ich das Gefühl, dass Unternehmerinnen und Unternehmer die Menschen sind, die alles finanzieren sollen, was die Politik sich ausdenkt. Also quasi eine Kuh, die immer gemolken wird und wo man nie zufrieden ist, sondern immer denkt, da geht noch was, da muss noch mehr gehen.

00:09:45:00 - 00:10:07:24

Nina Hartmann

Und ich stelle fest, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer frustriert sind. Sie fühlen sich von der Politik alleine gelassen und sie haben das Gefühl, dass die Bürokratie sie völlig entmachtet und ihnen jeden Freiraum und jeden Spielraum nimmt. Auch ist es wahnsinnig schwierig, alles richtig zu machen, wenn man ein Unternehmen in einer Größe hat, was es sich einfach nicht leisten kann.

00:10:07:24 - 00:10:34:19

Nina Hartmann

Expertinnen und Experten für jeden Bereich der Bürokratie einzustellen. Unternehmerinnen und Unternehmern kommt oft Neid entgegen. Man denkt, sie sind reich und sie haben ein bequemes Leben. Sie haben keinen Chef und sie müssen sich nach niemandem richten. Aber ist das denn so? Natürlich haben Unternehmerinnen und Unternehmer kein Chef. Sie sind Ihr eigener Chef, sind Ihre eigene Chefin. Aber Sie haben die Kunden und Lieferanten.

00:10:34:20 - 00:11:05:12

Nina Hartmann

Und ob das besser ist, als eine Chefin und einen Chef zu haben, das bleibt fraglich. Für mich sind Unternehmerinnen und Unternehmer auch Menschen, die sich ihre Zeit frei einteilen können. Sie sind nicht rechenschaftspflichtig bezüglich ihrer Arbeitszeit. Und es sind Menschen, die Verantwortung für den Betrieb übernehmen. Da spielt es erst mal überhaupt keine Rolle, ob sie Gesellschafterin oder Gesellschafter sind oder ob sie Geschäftsführerinnen oder Geschäftsführer sind.

00:11:05:14 - 00:11:36:13

Nina Hartmann

Ich fände es schön, wenn wir in Deutschland Unternehmertum mehr Wertschätzung entgegenbringen würden, dass Männer und Frauen, die sich trauen, in die Verantwortung zu gehen, die ein Unternehmen anführen und dort wirklich im Wind stehen. Wenn diese Menschen von uns in der Gesellschaft besser angesehen werden würden und dazu kommt, dass wir in Deutschland eine große Neidkultur haben. Reichtum ist nicht wirklich erstrebenswert wert.

00:11:36:15 - 00:12:07:21

Nina Hartmann

Also es ist nicht erstrebenswert, durch solide, verantwortungsbewusste Arbeit zu Reichtum zu kommen. Ich spreche unheimlich viel mit Unternehmerinnen und Unternehmern, denn ich bin in vielen Verbänden unterwegs und dort hat man diese Gespräche. Und ich spüre und höre immer mehr diese Frustration. Denn Unternehmerinnen und Unternehmer haben das Gefühl, sie können gar nichts mehr richtig machen. Es ist einfach schwierig geworden.

00:12:07:21 - 00:12:37:24

Nina Hartmann

Die Europapolitik verkompliziert die Dinge noch zunehmend. Der typische deutsche Mittelstand, den wir hier haben, der unsere unser Rückgrat bildet, der unsere Wirtschaftskraft darstellt und der so agil ist, weil wir so viele, viele Tausende, Abertausende Unternehmen haben, der stärkt uns. Aber der leidet wirklich. Denn die europäische Politik ist mehr für Konzerne gemacht, für Unternehmen, die riesig sind und die sich für alles Spezialisten und Spezialisten leisten können.

00:12:38:01 - 00:13:13:03

Nina Hartmann

Aber wir in unseren kleinen mittelständischen Unternehmen, wir können das nicht leisten. Wir als Geschäftsführerin und Geschäftsführer, wir müssen alles selber machen. Wir müssen alles selber lernen oder uns externe Beratung dazukaufen. Und wir haben nicht diese Budgets, wir haben nicht diesen Spielraum, um uns dort wirklich auszutoben. Deswegen bedeutet viel Verantwortung für uns auch immer, dass wir immer damit rechnen müssen, Fehler zu machen, dass wir immer damit rechnen müssen, dass wir Dinge falsch oder unzureichend gemacht haben.

00:13:13:05 - 00:13:38:01

Nina Hartmann

Und ich wünsche mir eine Verwaltung, die einen Dienstleistungs Charakter hat, eine Verwaltung, die sich hinstellt und uns wertschätzt und dann sagt Ja, wir haben hier eine neue Verordnung, wenn sie wollen, dann komme ich vorbei oder sie kommen vorbei und ich erkläre Ihnen alles. Ich habe einen kleinen Verlag gegründet, gemeinsam mit Myriam. Zarte und wir haben versucht, eine Umsatzsteuer ID Nummer zu bekommen.

00:13:38:03 - 00:14:02:10

Nina Hartmann

Ich habe beim Gewerbeamt gesagt bekommen, dass das Finanzamt uns diese Nummer zuteilen wird. Und als ich dann zwei, drei Monate später beim Finanzamt nachgefragt habe, haben sie gesagt Nein, Sie müssen erst eine Elster Anmeldung machen, damit Sie die Umsatzsteuer ID Nummer zugeteilt bekommen. Ich habe dann als Rechtsanwältin versucht, eine Elster Anmeldung für eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu machen und ich bin daran gescheitert.

00:14:02:12 - 00:14:28:06

Nina Hartmann

Ich habe es nicht alleine hinbekommen, diese hunderte von Fragen zu beantworten, obwohl ich bei bestem Wissen und Gewissen und unter Vorlage aller Dokumente dort gesessen bin und wirklich gedacht habe Ich mache das jetzt. Es hat mich wirklich Überwindung gekostet und ich bin daran gescheitert. Ich habe mir dann eine Steuer Spezialistin hinzugezogen und sie hat das ganze Prozedere mit mir durchgespielt.

00:14:28:08 - 00:15:06:09

Nina Hartmann

Es kann doch nicht sein, dass man ein kleines Gewerbe gründen will und an solchen Hürden als Rechtsanwältin scheitert. Wie soll das denn andere Menschen machen, die solche Kenntnisse überhaupt nicht haben können? Die Umsatzsteuer ID Nummer habe ich dann erst sehr spät bekommen, aber vorher schon die Verpflichtung, die Umsatzsteuer vor Anmeldung für den Verlag zu machen. Das ist wirklich ein Irrsinn, dass man die Dienstleistung, die man braucht, um überhaupt Geschäfte machen zu können, vom Staat oder von von Bildung nicht bekommt, aber gleichzeitig das Staat und die Verwaltung von einem schon fordert, dass man etwas geben muss.

00:15:06:11 - 00:15:30:24

Nina Hartmann

Das ist die falsche Einstellung. Wir müssen da ein Umkehr Verhältnis herstellen. Wir müssen es schaffen, dass die Verwaltung lernt und weiß, wer sie bezahlt. Dass die Verwaltung weiß, dass die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land und die Unternehmerinnen und Unternehmer nur dann alles liefern können, wenn sie auch wissen, was sie tun müssen. Und die Verwaltung hat ihre Daten selbst zu organisieren.

00:15:31:01 - 00:16:00:00

Nina Hartmann

Der Staat hat unsere Daten auf so viele Arten und Weisen und schafft es nicht, einen gescheiten Digitalisierung Prozess herzustellen. Aber wir sind doch nicht die Daten Lakaien von unserem Staat. Von uns Unternehmerinnen und Unternehmern wird erwartet, dass wir uns organisieren und effizient aufstellen. Von uns erwartet, dass der Markt wir sind überhaupt nicht wettbewerbsfähig. Wenn wir das nicht schaffen.

00:16:00:02 - 00:16:30:11

Nina Hartmann

Aber man lernt die Dinge und man wird auch unterstützt von den Branchen, Verbänden, von den IHKs und von den fachlichen Verbänden. Ich spüre da eine große Solidarität untereinander und es macht richtig Spaß, Menschen zu treffen, die gestalten und die etwas bewegen wollen. 2009 haben mein Mann und ich Nepomuks Kinderwelt in Neuenburg gebaut. Wir haben ein Grundstück gekauft von der Stadt und haben dann ein Gebäude darauf errichten lassen.

00:16:30:13 - 00:16:55:23

Nina Hartmann

Und es war irrsinnig. Wenn ich mir vorher vorgestellt hätte, was da alles auf uns zukommt, hätte ich diesen Schritt wahrscheinlich nie gewagt. Aber wir haben uns da durchgekämpft und es war wirklich anstrengend. Wir hatten kleine Kinder zu Hause und wir sind allem nicht gerecht geworden. Wir hätten uns fünf teilen können, Wir hatten ja noch kein Gebäude. Wir haben daheim im Büro unten im Keller die Bewerbungsgespräche geführt.

00:16:55:23 - 00:17:28:08

Nina Hartmann

Wir haben Logos entwickelt, wir haben einen Bau beaufsichtigt. Wir haben ja Ideen gehabt, wie wir das Ganze gestalten wollen. Wir haben ganz viel bei Mitbewerbern Gespräche geführt, Kontakte aufgebaut und Netzwerke geknüpft. Und es war eine völlig verrückte Zeit und am Anfang war es echt schwierig. Die Kunden hatten riesengroße Ansprüche an uns und wir sind nur geschwommen und geschwommen und hatten das Gefühl, wir haben nie Luft zum Atmen.

00:17:28:10 - 00:17:53:22

Nina Hartmann

Wir hatten sieben Tage die Woche auf und mein Mann konnte quasi nie aus dem Gebäude rausgehen, wenn der Betrieb am Laufen war, denn er ist für die technischen Themen zuständig und es war eigentlich immer etwas kaputt, wenn er auch nur einmal gewagt hat, aus dem Unternehmen rauszugehen. Und wir haben Demut gelernt, denn das Geld liegt nicht auf der Straße und die Menschen sind nicht einfach.

00:17:53:24 - 00:18:21:22

Nina Hartmann

Aber es hat uns Spaß gemacht, etwas aufzubauen und es hat uns Spaß gemacht, etwas in die Welt zu bringen, was es vorher nicht gegeben hat. Jedes Jahr fahren 30 Millionen Menschen mit ihrem Auto bei uns an der A fünf an unserer Halle vorbei. Und der Stolz, der mich am Anfang erfasst hat, wenn ich dieses Gebäude gesehen habe und diesen Namen Nepomuk Kinderwelt, den wir selbst erfunden haben, der war unfassbar groß.

00:18:21:24 - 00:18:37:12

Nina Hartmann

Es ist einfach toll, etwas zu schaffen und etwas zu gestalten und etwas zu bewirken. Und das hat uns unheimlich viel gebracht. Und so etwas wünsche ich euch auch.

00:18:37:14 - 00:19:03:16

Nina Hartmann

Also, was können wir für ein Fazit ziehen? Meiner Meinung nach ist es für uns als Gesellschaft und für die Wirtschaftskraft von Deutschland unheimlich wichtig, dass wir ganz, ganz viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben. Dass sich Menschen trauen, in die Verantwortung zu gehen und Rückgrat haben und dastehen und für ihre Firmen kämpfen. Und gleichzeitig glaube ich, dass es ein wirkliches Umdenken bedarf, wenn wir dieses System in Deutschland erhalten wollen.

00:19:03:18 - 00:19:32:17

Nina Hartmann

Wir brauchen Wertschätzung, wir brauchen Bürokratieabbau. Wir müssen den Formalismus in dieser Form abschaffen. Und wir müssen das Misstrauen überwinden. Mit einem großen Vertrauensvorschuss und viel weniger Regulierung hätten wir es alle viel einfacher und es würde einen riesen Kosten Apparat sparen. Und wir brauchen eine neue Haltung zu Menschen, die diese Verantwortung annehmen. Unternehmerinnen und Unternehmer, das sind nicht die reichen Leute, die zu Hause sitzen.

00:19:32:19 - 00:20:08:05

Nina Hartmann

Das sind die Menschen, die wirklich da stehen mit ihrem Privatvermögen und für ihre Firmen und für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich einsetzen. Und das Ganze nicht von 9 bis 5, sondern jeden Tag, von morgens bis abends. Und gleichzeitig doch Freiheiten haben zu gestalten und für sich selbst zu wirtschaften. Ich möchte euch Mut machen, sich diesen Schritt zuzutrauen und sich diese Welt anzusehen und Vorurteile abzulegen und euch Unternehmerinnen und Unternehmern da draußen wünsche ich ganz viel Erfolg und Kraft dabei.

00:20:08:07 - 00:21:16:02

Nina Hartmann

Jetzt kommt Werbung in unserem Shop wie Punkt auf www.ophelis-verlag.de gibt es jetzt auch meine Vision, Buch zu kaufen. Darin geht es um eure Wünsche und Visionen für euer Leben. Durch gezielte Fragen und Beantwortung durch euch kommt ihr an eure geheimen Wünsche und Träume. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und.

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