Nachhaltigkeit im Unternehmen pragmatisch umsetzen

Shownotes

Shownotes Podcast **Informationen zu Nina Hartmann: ** Informationen zu mir findet ihr auf meiner Webseite: www.sinnplauderei.de Sind wir schon verlinkt? https://www.linkedin.com/in/sinnplauderei-nina-hartmann/ Als Speakerin, Gesprächspartnerin, Beraterin und in den Seminaren vor Ort erlebst Du mich live ganz aus der Nähe: https://sinnplauderei.de/leistungen/ Ende 2024 erscheint mein neues Buch: Weibliche Selbstführung in heutiger Zeit. Gemeinsam mit Myriam Zahrte erforsche ich das Potential weiblicher Gestaltungskraft. Meine Bücher gibt es in meinem Verlag: https://ophelis-verlag.de/ Folge mir auch gerne auf meinen anderen Kanälen: in YouTube, Instagram und Facebook unter dem Stichwort "Sinnplauderei".

Informationen zu Dr. Heike Hundertmark

Website: www.drhundertmark.com Co-Creation mit www.nextexitfuture.com

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00:00:00: Nina Hartmann Sinnplauderei der unterhaltsame Podcast mit Wirkungskraft für Unternehmerinnen, Unternehmer und alle, die zuhören. Von und mit Nina Hartmann. Herzlich willkommen zu meinem Kanal Sinnplauderei. Schön, dass ihr eingeschaltet habt. In meinem Kanal gibt es in allen möglichen Social Media Bereichen als Filme und Podcasts. Also wenn ihr Lust habt, schaut auch gerne mal in den anderen Medien vorbei. Ich habe ein Blog auf meiner Webseite www.sinnplauderei.de,

00:00:35: Nina Hartmann Wir haben Podcast, YouTube, Instagram und Facebook und jetzt soll es auch schon losgehen. Ich lade mir in meinen Podcast Studio gerne besondere Gäste ein. Gäste, die Themen bearbeiten, die Mehrwert bieten für Unternehmerinnen und Unternehmer und gleichzeitig besondere Sachen behandeln. Und heute? Mein Gast ist Dr. Heike Hundertmark. Heike und ich kennen uns vom Verband deutscher Unternehmerinnen hier in Baden im Raum Freiburg und wir kennen uns also auch persönlich.

00:01:10: Nina Hartmann Und heute geht es um Ihr spezielles Thema Nachhaltigkeit. Liebe Heike, würdest du dich bitte einmal vorstellen? Wo kommst du her und wie kannst du zum Thema Nachhaltigkeit. Dr. Heike Hundertmark Ja, liebe Nina, herzlichen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, höre auch sehr gerne deinen Podcast an, bin also sozusagen auch oft auf der anderen Seite. Ich komme ursprünglich nicht aus Baden, ich komme aus Nordrhein-Westfalen, bin aber während meiner Karriere überwiegend in der Automobilindustrie, auch sehr viel international umgezogen und rumgekommen.

00:01:53: Dr. Heike Hundertmark Zuletzt habe ich lange Zeit in Barcelona gelebt, war dort in der Automobilindustrie tätig, danach noch einige Jahre auch in Mexiko und in den USA und fühle mich inzwischen aber in Freiburg sehr wohl. Das heißt also, ich bin nach meiner Vertriebs- und auch Geschäftsführungsaktivität in der Automobilindustrie, unter anderem auch in unserem eigenen Familienunternehmen in der Bechem GmbH zu dem Thema gekommen, wofür ich auch heute bei Dir eingeladen bin, nämlich dem Thema der Nachhaltigkeit.

00:02:31: Dr. Heike Hundertmark Das heißt, aktuell arbeite ich für die Firma Allsafe an der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Rahmen der Kreislaufwirtschaft und habe außerdem auch ein eigenes Unternehmen gegründet, die Dr. Hundertmark GmbH, wo ich zusammen mit einer weiteren Gründung aus dem VDU, nämlich der Nextxitfuture zusammen Co-Creation-Workshops anbiete, um anderen Mittelständlern den Weg in die Nachhaltigkeit zu erleichtern. Nina Hartmann Sehr schön, vielen Dank.

00:03:06: Nina Hartmann Da bist du schon viel rumgekommen. Ich nicht. Und das ist echt toll. Du bist mein erster Podcastgast, der ein Thema mitbringt, bei dem ich wenig Vorkenntnisse habe. Also ich habe dieses Thema bei uns in der Firma nicht betreut. Im Gegensatz zu vielen anderen Themen. Und das ist umso spannender, dass du uns hier abholen kannst. Ich kann mich gut in die Zuhörerinnen und Zuhörer hineinversetzen, die null Vorkenntnisse haben und werde dich entsprechend immer so ein bisschen auf diese Metaebene heben und vielleicht immer wieder mal Begriffe erklären lassen, die für dich ganz selbstverständlich sind.

00:03:43: Nina Hartmann Aber vielleicht nicht für alle, die zuhören. Das heißt, man braucht keine Vorkenntnisse. Aber natürlich schaden sie auch nichts. Ich habe mir extra für unseren Podcast den grünen Pulli angezogen. Also Nachhaltigkeit hat ja auch viel mit Natur zu tun. Ich bin auch viel in der Natur unterwegs und wer das jetzt alles nur hört, der sollte vielleicht auch mal in die YouTube Videos reinschauen, weil dann sieht er uns auch und das lohnt sich.

00:04:08: Nina Hartmann Liebe Heike, willst du uns mal ein bisschen berichten? Wenn ich jetzt ein Unternehmen habe? Ich habe keine Vorkenntnisse im Thema Nachhaltigkeit, bin eigentlich schon recht geplagt mit allen anderen Vorschriften, die mich in den letzten Jahrzehnten und immer häufiger gefühlt exponentiell belasten. Und jetzt kommt das Thema Nachhaltigkeit zum einen als gesetzliche Verpflichtung und zum anderen auch als moralisches Thema.

00:04:36: Nina Hartmann Ein wichtiges Thema, was uns alle beschäftigt. Würdest du uns vielleicht in diesen beiden Schienen ein bisschen erläutern? Was kommt gesetzlich und warum? Macht es vielleicht Sinn, das gesetzliche jetzt erst mal zur Seite zu schieben und mal ganz pragmatisch zu überlegen: Was kann man denn tun, um die Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen zu verbessern? Dr. Heike Hundertmark Ja, das ist im Grunde genau die richtige Fragestellung, Nina Denn ich stelle fest, dass viele Unternehmer, Unternehmerinnen, mit denen ich spreche, im Grunde erschlagen sind von der Bürokratie, von den Anforderungen auch teils sehr unterschiedlichen und sich ständig ändernden Anforderungen aus der EU und auch auf deutscher Seite, dass sie oft vergessen, worum es eigentlich geht.

00:05:29: Dr. Heike Hundertmark Im Kern. Es geht im Grunde um das Haushalten unserer Ressourcen. Es geht darum, verantwortungsbewusst sowohl mit unseren Ressourcen als auch mit den ausgelieferten Produkten und Dienstleistungen umzugehen und das Ganze in einen Kontext zu setzen, wo wir davon ausgehen, dass der Klimawandel real ist und die übrigen planetaren Grenzen auch größtenteils schon überschritten sind. Das bedeutet also pragmatisch Für ein Unternehmer macht es immer Sinn anzusetzen, sich sein eigenes Geschäftsmodell anzuschauen, im besten Fall mit unterschiedlichen Stakeholdern aus dem Unternehmen, um erst mal ein Gefühl dafür zu bekommen.

00:06:25: Dr. Heike Hundertmark Wo sind eigentlich meine Haupttreiber? Und das kann erfolgen, sowohl intern mit dem internen Know how, was im Unternehmen besteht. Oder man kann sich hierzu natürlich auch eine externe Beratung oder Experten hinzuholen, die einen dann, ich sag mal zumindest mit gewissen Abkürzungen auf den Weg führen können, um zu sehen, okay, wo steht man denn aktuell, wenn ich die Sachen, die ich jetzt mache, gleich mal in Richtung Einhaltung zukünftiger Gesetze organisieren möchte?

00:07:05: Dr. Heike Hundertmark Was wären denn dann die ersten Schritte? Was sind denn die Kriterien, um die es im Wesentlichen geht? Genau das macht absolut Sinn, dass man tatsächlich aktuell in dem in den fortschreitenden Herausforderungen im Grunde und auch Anforderungen. Man kann sich zum Beispiel eine Excel Liste eröffnen und schauen, wie sieht es aus bezüglich den geforderten Merkmalen im Rahmen der doppelten Wesentlichkeit, Analyse.

00:07:36: Dr. Heike Hundertmark Das ist ein Werkzeug, was die EU im Grunde zur Verfügung stellt, kreiert hat, um die Anforderungen ihrer Corporate Sustainability Reporting Directive umzusetzen und diese in Abkürzung gesprochen CSRD, die ist im Grunde die Antwort der EU für die Unternehmen, um die Kriterien des Green Deals, nämlich im Grunde die Erreichung der Klimaziele tatsächlich umzusetzen. Nina Hartmann Das bedeutet konkret, denn das ist schon wirklich sehr Butter bei die Fische.

00:08:23: Dr. Heike Hundertmark Ja, also das ist sehr verschachtelt ausgedrückt, bedeutet im Grunde CO2 Emissionen. Wenn ich in einem herstellenden Unternehmen arbeite, sind die Rohstoffe ein großer Treiber. Das heißt also, dort wo ich mein Material einkaufe, wo wird es abgebaut, wo wird es weiterverarbeitet? Wenn wir beispielsweise in Deutschland von der Stahlindustrie ausgehen? Aluminium sehr energieintensive Grundstoffe. Dann geht es weiter in mein eigenes Manufacturing, in meine eigene Produktion, wo ich sage, welche Maschinen habe ich dort im Einsatz? Wie ist die Taktung? Tatsächlich auch wie ist meine Fehlerquote?

00:09:07: Dr. Heike Hundertmark Wo verschwende ich also gegebenenfalls auch Material? Mal was natürlich in meine CO2 Betrachtung auch mit hineinfließt und letztendlich auch die Upstream Lieferkette, wo ich sage, wo gelangt mein Produkt hin und welche beispielsweise CO2 Emissionen hat es im Verlauf des Lebens noch. Und so arbeitet man sich im Grunde entlang seiner unternehmerischen Wertschöpfungskette einmal durchs Unternehmen. Das heißt, das wäre jetzt, wenn man die Produktion betrachtet.

00:09:40: Dr. Heike Hundertmark Natürlich fällt dann auch noch das Büro an, wenn man eine Dienstleistung des Unternehmens, wie es beispielsweise die Südvers dort ist, vor allen Dingen die Reisetätigkeit, ein großer Treiber, das heißt, die Reisen. Meine Mitarbeiter reisen sie per Auto, per Flugzeug, per Zug. Und all das trägt letztendlich dann dazu bei, wie auch meine CO2 Bilanz sich zusammensetzt und die CO2 Bilanz wieder ein neues Merkmal.

00:10:12: Dr. Heike Hundertmark Die ist im Grunde auch Teil dieses Reporting. Was ist noch Teil außer CO2? Was für Bereiche werden noch betrachtet? Im Grunde ist es Teil der wesentlichen Analyse, dass man sagt, welche Klimarisiken stellt ein Unternehmen dar für seine Umwelt? Das ist die eine Wesentlichkeit. Und die andere ist: Welche Risiken stellt die Umwelt für das Unternehmen dar? Das heißt also, externe Faktoren könnten beispielsweise die Erhebung von einer CO2 Steuer sein, die wir betrachten müssen.

00:10:48: Dr. Heike Hundertmark Als Unternehmer, die wir einkalkulieren müssen, kann aber auch die Verknappung von Ressourcen sein oder der instabile Energiepreise. Auch das ist natürlich ein Risiko. Und seitens der unternehmerischen Aktivität geht es auch um Süßwasserverschmutzung bzw. Umweltbelastungen. Es geht um die fremden Entities, also das heißt polymere Plastikartikel, Kunststoffe, die wir in die Umwelt geben. Es geht um Treibhausgase, Emissionen, es geht um Ressourcen, Verbräuche und auch hier wieder immer die Perspektive, in die Kreislaufwirtschaft einzutreten.

00:11:34: Dr. Heike Hundertmark Ich glaube, in Summe kann man die Ambitionen der EU gut zusammenfassen, indem man sagt, die EU hat im Rahmen ihres Green Deals und auch der EU Taxonomie versucht, Unternehmen zu motivieren an dem Klimawandel aktiv teilzunehmen, also bzw den Klimawandel aktiv auszubremsen, zu stoppen, vielleicht auch aktuelle Themen umzukehren, wie beispielsweise ja auch beim Ozonloch mal der Fall war. Dass dort wirklich durch eine weltweite Anstrengung diese planetare Grenze wieder in ihre in ihre Grenze gerückt werden konnte.

00:12:25: Nina Hartmann Also würdest du sagen, dass die doppelte Wesentlichkeit Analyse etwas ist, was gut gelungen ist von der EU. Weil die Motivationsfähigkeit der EU Richtlinien ja so ein bisschen immer zu wünschen übrig lassen. Also so für den unternehmerischen Alltag. Also man merkt tatsächlich, dass sie sich viele Gedanken gemacht haben. Die Frage aus unternehmerischer Sicht ist ja immer: Wie verständlich ist die Umsetzbarkeit?

00:12:53: Dr. Heike Hundertmark Zum einen die, die möglich auch trotz all dieser bürokratischen Hürden. Aber ich glaube, der Kritikpunkt aus meiner Sicht unternehmerisch wäre hierbei wirklich zu sagen. Wenn wir etwas messen, ist das schön. Und wenn wir im nächsten Jahr auch besser werden und weniger CO2 ausstoßen, ist es auch schön. Aber im Grunde geht es ja darum: Wo müssen wir denn hin?

00:13:16: Dr. Heike Hundertmark Wo ist denn der Kontext? Wie viel können wir denn überhaupt noch ausgeben? Und aus der Erde ziehen, bevor es zu viel ist? Und ich glaube, das ist immer noch aktuell nicht ganz klar. Ich glaube, diese Intention der EU auch natürlich als Vorreiter und Innovationstreiber. Ich glaube, der ist vielen Unternehmen nicht klar geworden. Und das ist tatsächlich meine Mission, weshalb ich so begeistert bin von dem Thema, Weil ich es tatsächlich als Chance sehe für die Unternehmen, insbesondere unseren deutschen Mittelstand, der ja doch auch dafür bekannt ist, sehr innovativ zu sein, sehr nachhaltig im Sinne von Generationen übergreifend zu sein, welchen beispielsweise es in der sechsten Generation jetzt dann.

00:14:14: Dr. Heike Hundertmark Wir feiern dieses Jahr 190 jähriges Jubiläum Deutschlands erste Fettfabrik. Wow! Und auch wir diskutieren im Gesellschaftschafter Kreis sehr kontrovers über das Thema Nachhaltigkeit. Denn es geht nicht nur darum, konform zu sein, also sprich compliant zu sein mit den Anforderungen der EU und zu sagen: Jawoll, unser Wirtschaftsprüfer hat unseren Nachhaltigkeitsbericht abgesegnet. Unsere Non Financials, die ja von der EU ab 2025 gefordert werden, von Unternehmen einer gewissen Größe sind okay, sondern es geht ein Schritt weiter.

00:14:57: Dr. Heike Hundertmark Es geht ja darum, mein Geschäftsmodell im besten Falle umzustellen, meine Rohstoffe zu ersetzen im Fall von Bechem. Ganz konkret geht es darum, dass wir dort schon einige mineralölbasierte Stoffe auf synthetische Stoffe umstellen. Nina Hartmann Das ist super. Also herzlichen Glückwunsch zum 190-jährigen Jubiläum. Die sind wir. Es hatte (in der SÜDVERS) jetzt 75 jähriges Jubiläum und das ist auch schon wirklich toll.

00:15:41: Nina Hartmann Was mir so als Mensch immer so ein bisschen im Kopf herumschwirrt, ist diese Frage. Man denkt immer an das CO2, aber es gibt ja auch so viele andere Themen. Also wir haben das Problem mit dem mit den Rodungen im Amazonaswald. Wir haben das Thema der Überfischung der Meere, wir haben diese ja, diese wahnsinnigen Plagen im Meer durch die Geräusche von der ganzen Schifffahrt, von der Frequenz der Schifffahrt.

00:16:05: Nina Hartmann Inwiefern spielt es auch eine Rolle? Oder hat man jetzt einfach gesagt, wir reiten jetzt dieses CO2 Thema, weil das ist unsere Lösung. Aber ich glaube, wir müssen vielleicht auch überlegen, welche Bereiche sind auch wichtig? Wie können sich Unternehmen dort einbringen? Wie können sich Vereine dort einbringen oder Menschen, die sich engagieren wollen? Und da fehlt mir manchmal so ein bisschen diese Metaebene und dieses Gesamtverständnis.

00:16:32: Nina Hartmann Was brauchen wir dafür? Also, wenn ich mir so überlege nachhaltig bedeutet für mich, dass man nicht mehr rausnimmt als man rein gibt. Das heißt, dass man quasi immer aus einem Familienunternehmen wir kennen das alle, wir wollen diese Unternehmen über Generationen erhalten. Was braucht das? Darf man rausnehmen, Wie muss man das Ganze gestalten, damit es funktioniert? Und das Ganze ist auch so ein Thema für die Natur.

00:16:56: Nina Hartmann Und wie ist da der Ansatz? Ist es irgendwo eingebaut oder spielt es eigentlich da gar keine Rolle? Dr. Heike Hundertmark Doch, absolut. Also ich würde dir zustimmen. Der Fokus hat in der Gesellschaft es gefühlt sehr stark auf den Treibhausgasen bzw auch nur auf dem CO2, was im Grunde ja einer der der Klimawandel Treiber ist insofern schon auch richtig dort ein Fokus zu setzen.

00:17:23: Dr. Heike Hundertmark Aber die anderen planetaren Grenzen, die du im Grunde auch angesprochen hast, das ist ja genau die Biodiversität, Das ist das Thema Süßwasser, das ist das Thema Ozonschicht. Das ist das Thema Veränderung der Landnutzung, Überladung mit neuartigen Substanzen. Nur wenn Sie an die den Plastikmüll im Meer beispielsweise denken. Und ich glaube, das Wichtige dabei zu verstehen, ist, welche Wechselwirkungen diese unterschiedlichen Bereiche ineinander haben.

00:17:57: Dr. Heike Hundertmark Das heißt also, wenn wir unsere Landnutzung stark verändern, hat das natürlich Auswirkungen auf unsere biogeochemischen Kreisläufe. Und daraus erwächst natürlich im Grunde alle Pflanzenwelt. Wir Menschen und auch die Tiere ernähren sich wiederum davon. Und das ist im Grunde auch die Kernaussage Aussage der planetaren Belastungsgrenzen. Denn es geht hier ja nicht um unseren Planeten. Die Erde wird weiter bestehen, auch wenn es ein paar Grad wärmer wird.

00:18:32: Dr. Heike Hundertmark Es geht hier im Grunde um sichere Handlungs und Lebensräume für uns Menschen. Und das ist im Grunde die Quintessenz, dass wir sagen was schaffen wir durch Veränderung, durch Umstellung, durch Innovation und auch im Grunde schon auch durch ein Umdenken, durch einen gewissen Paradigmenwechsel, um unsere Lebensräume zu erhalten. Und zwar heute und morgen und auch hier und auch im Süden der Welt.

00:19:10: Dr. Heike Hundertmark Und ich glaube, weil ich mich auch schon einige Jahre inzwischen mit diesem Thema befasse. Viele Menschen schrecken vor der Komplexität zurück und ich kann das nachvollziehen, denn wir leben ja sowieso schon in einer VUCA Welt. Also spricht diese hochvariable sich ständig verändern und unsichere Welt durch digitale Themen, durch Informationsflüsse, durch ständige Erreichbarkeit. Jetzt kommt noch dieses Thema der Nachhaltigkeit dazu, des Klimawandels, der der Klimaveränderung, der Klimaanpassung.

00:19:55: Dr. Heike Hundertmark Ja, und dass da viele Menschen einfach aussteigen und einfache Antworten suchen, beispielsweise ja auch die Klimawandelgegner, die sagen: Jetzt hat es doch heute geschneit, den Klimawandel gibt es gar nicht. Das ist menschlich nachvollziehbar, weil die Menschen auch, glaube ich, vor dieser Unsicherheit Angst haben. Und deshalb bin ich der Meinung und das war tatsächlich auch Teil meiner Motivation, dieses Thema zu besetzen.

00:20:26: Dr. Heike Hundertmark Je mehr wir mit den Menschen genau auch gerade mit den Unternehmern, Unternehmerinnen in den Dialog gehen, in den Austausch gehen, Impulse geben, desto größer ist letztendlich auch der Hebel, den wir gemeinsam erreichen können und den es braucht, um die Nachhaltigkeit ja im Grunde weltweit umzusetzen. Also denn mit der EU allein ist es ja auch nicht getan, das ist auch klar.

00:20:56: Dr. Heike Hundertmark Wir gehen da in eine Vorreiterrolle. Auch das hört man ja oft. Was sollen wir unser CO2 einsparen, wenn die Chinesen weiterhin ihre Kohlekraftwerke bauen? Ähm, aber das wäre zu einfach als Antwort. Und davon abgesehen auch die Chinesen betreiben ihre Nachhaltigkeitsthemen. Also die sind da sehr wohl auch dran. Das wird oft und gerne auch vergessen, glaube ich. Ja, nee, nee, das ist total wichtig und interessant.

00:21:26: Nina Hartmann Ich hab grad mal kurz mein Handy, hatte ich zwar Flugmodus, aber irgendwie kommt dann WhatsApp Anruf immer noch durch. Jetzt hat mein Sohn angerufen, ja jetzt mal unter die Decke gestopft, damit ich das Brummen nicht höre. Genau. Nein. Also ich beschäftige mich mit diesen Themen ja insgesamt sehr stark. Ich glaube, dass es auch damit zusammenhängt, mit welcher Haltung wir Menschen uns auf diesem Planeten bewegen.

00:21:48: Nina Hartmann Ja, also wir haben zu diesem Anspruch, dass wir halt hier die Herren der Erde sind, dass alle uns untertan sein sollen und alles für uns funktioniert. Deswegen glaube ich, es geht gar nicht mal unbedingt darum, ob wir unseren Lebensraum als Menschen erhalten, sondern auch, wie wir es schaffen, in eine Einheit zu kommen. Mit den Tieren, mit denen, mit der Natur auf diesem Planeten.

00:22:12: Nina Hartmann Weil das ja auch allen zugutekommen würde und wir uns sonst immer mehr auch weg entfernen von Natur und von unserer Natur auch, also von unserer menschlichen Natur. Das hat dann natürlich auch viel mit Machtstreben zu tun. Also wenn man so die ganz großen Player anguckt, die halt auch Energie verbrauchen oder denen, die Umwelt überhaupt nichts bedeutet, weil es halt am Schluss nur ums Geldverdienen geht, dann sage ich mir halt, wir müssen es schaffen, dass andere Menschen auch an die Machthebel kommen, damit einfach diese Dinge viel ausgeglichener und viel nachhaltiger auch für uns alle erfordern.

00:22:49: Nina Hartmann Und es ist zwar nicht so, dass jetzt Frauen da per se besser unterwegs sind oder nicht, aber ich erlebe viele Frauen, denen das Impact Thema sehr wichtig ist. Bei den Start ups, denen einfach für diese Nachhaltigkeit stehen, in den Unternehmen auch sehr wichtig sind, die einfach auch Spaß dran haben und auch die, die auch den Sinn darin sehen, dass wir eben nicht nur für unsere Generation denken, sondern eben auch für unsere Kinder und Kindeskinder usw.

00:23:17: Nina Hartmann Aber eben auch diesen Bezug zur Natur haben. Und ich würde mir wünschen, dass immer mehr Menschen auch Spaß dran haben, sich mit den Themen auch in der Natur zusammen auseinanderzusetzen. Und ob das jetzt über den unternehmerischen Alltag erfolgt. Wir haben dort auch das Thema Flächenverbrauch, wir haben das Thema Transport usw, aber wir haben natürlich auch Themen, die wir mehr in Vereinen oder im privaten Kontext bedienen können.

00:23:42: Nina Hartmann Das fängt schon damit an, dass alle halt ihren Müll überall hin schmeißen oder viele. Also ich sammel ja immer den Müll beim Gassigehen ein. Was ich so spüre ist dieser erhobene Zeigefinger. Also dass manche Menschen halt denken so, sie nehmen sich dieses Thema jetzt heraus, von wegen was, du fährst noch Auto, warum fährst du nicht nur E-Bike und so was?

00:24:02: Nina Hartmann Weil manche Leute wohnen halt nur in der Stadt, da gibt es ja auch öffentliche Verkehrsmittel und Infrastruktur. Aber es gibt halt viele Menschen, die eben ihr Auto brauchen. Und es geht nicht darum, dass man jetzt komplett den Flugverkehr oder das Auto verbietet, sondern dass man sich überlegt, wie nutze ich diese Dinge, wie gestalte ich die Dinge, wie kriege ich es innovativ so umgesetzt, dass es weniger Schaden anrichtet?

00:24:25: Nina Hartmann Und wie schaffe ich es, als individueller Mensch vielleicht eine nachhaltige Balance zu schaffen in meinem persönlichen Umfeld? Und da bin ich immer so eine Verfechterin, dass das jeder in sich selbst rein spürt und nicht andere immer anderen Vorschriften machen. Weil das zeugt ja davon, dass die Menschen, die die Vorschriften machen, eigentlich in sich selbst gar nicht in Balance sind.

00:24:47: Nina Hartmann W-Lan..)Aber Heike, du hast ein Teil von mir nicht gehört, den kannst du dir ja deinen Podcast anhören.

00:24:56: Dr. Heike Hundertmark Als da bin ich bei dir. Ich bin auch der Meinung ist führen viele Wege zur Nachhaltigkeit. Und es gibt auch in dem Sinne kein richtig oder falsch, denn auch hier können wir unterscheiden zwischen privaten Verhalten, was uns alle betrifft. Und dann sind wir wieder im unternehmerischen Rahmen und dort haben wir natürlich oft die größeren Hebel und insofern gilt es dort schon zu differenzieren.

00:25:26: Dr. Heike Hundertmark Ich bin deiner Meinung, es geht gar nicht immer nur darum, dieses Thema Verzicht zu betonen, sondern es geht eigentlich darum, viel mehr für uns als Menschen. Und dazu werden was erfüllt uns eigentlich wirklich, was macht uns glücklich, was liegt uns am Herzen und womit kompensieren wir vielleicht auch nur? Das heißt, das Thema Konsum, das Thema Status, das Thema Ego polieren?

00:25:57: Dr. Heike Hundertmark Ich glaube, da sind viele Themen, wo, wenn wir wirklich ehrlich zu uns wären, müssten wir zugeben Hey, eigentlich macht es mich nicht wirklich glücklich. Und das ist schon auch Aufgabe eines jeden selbst, führt uns aber trotzdem auch in gesellschaftliche Themen. In welcher Gesellschaft leben wir? Wie schauen wir nach einander? Wie sorgen wir füreinander? Und auch mit Hinblick auf nachfolgende Generationen?

00:26:29: Dr. Heike Hundertmark Und da glaube ich, sind wir schon einen sehr hohen Wohlstand gewohnt und haben auch den Anspruch darauf. Die Frage ist aber tatsächlich: Muss es wirklich immer mehr sein? Und das kann sich durchaus auch auf den unternehmerischen Kontext beziehen. Brauchen wir wirklich immer weiteren Wachstum im Sinne von Umsatzsteigerung oder geht es darum, einen gewissen Profit konstant zu halten, mit dem Fokus weniger Ressourcen zu verbrauchen?

00:27:06: Dr. Heike Hundertmark Und ich glaube, das ist tatsächlich ich habe ja auch internationale BWL studiert, in gewisser Weise ein Paradigmenwechsel in unserer betriebswirtschaftlichen Denkweise und der Theorie, die dort oft auch zugrunde liegt. Zu sagen Wie wär's denn, wenn wir tatsächlich versuchten, uns eher auf dieses Thema der Wissensgesellschaft zu konzentrieren, als weiterhin in dieser, ich sage jetzt mal Industriegesellschaft verhaftet zu sein?

00:27:42: Dr. Heike Hundertmark Und klar ist weiterhin wird es Produkte geben, weiterhin wird die Wirtschaft bestehen bleiben. Aber ich denke auch hier an so Themen wie Sharing Modelle, an Themen wie: Welchen Nutzen haben wir denn wirklich von einer Sache?

00:28:13: Nina Hartmann Ich finde es super spannend. Also gerade in Freiburg. Wir haben ja hier die Freiburger Schule. Walter Eucken, Also das Thema Soziale Marktwirtschaft ist, glaube ich, könnte man noch weiter ausbauen vom Grundgedanken her in eine soziale, nachhaltige Wirtschaft. Und auf der einen Seite sind diese Verantwortungs GmbHs und diese diese Gemeinwohlökonomie usw diese Modelle, glaube ich, passen vielleicht nicht optimal zur deutschen Wirtschaft, aber wir könnten einfach aus den Unternehmen heraus, aus den Familienunternehmen, aus der Haltung und den Werten.

00:28:47: Nina Hartmann Und das kommt immer mehr heraus. Einfach Geschäftsmodelle hinterfragen. Wir könnten eben genau du hast es gesagt die Produktionskette hinterfragen. Wir können die Lieferketten hinterfragen und das es eben nicht alles immer nur ums Geld geht und um die maximale Gewinnorientierung, sondern am Schluss um etwas, was so eine Balance in der Gesellschaft herstellt. Also auch das Thema regionale Produkte regionalen Handel zu unterstützen.

00:29:15: Nina Hartmann Es gibt ja so so viele Bausteine, wir kennen die alle, sie überfordern uns oft. Aber das Gefühl, dass man aktiv etwas tun kann und nicht immer mit einem schlechten Gewissen rumrennt, weil man halt nie alles tut, weil jeder Mensch ist individuell. Ich habe mal so eine Statistik gelesen, dass jeder denkt, dass die Dinge, die einem selber nicht so wichtig sind, dass die die sind, die am meisten das Klima kaputt machen.

00:29:38: Nina Hartmann Also wenn ich zum Beispiel jetzt nicht so gerne unbedingt immer Fleisch essen muss, bin jetzt auch keine Veganerin oder Vegetarierin, aber ich kaufe halt wenn dann Biofleisch und Wild oder ich esse halt kein Fleisch, weil ich vermisse es auch nicht. Dann würde ich jetzt sagen hey, ja natürlich ist der Fleischverbrauch der massive Umweltbetreiber. Es ist wohl auch nicht ganz unwahr, aber wenn ich jetzt total Modepuppe bin und super Bock hab auf ganz viele neue Outfits, dann würde ich halt diesen Aspekt, dass natürlich Mode

00:30:07: Nina Hartmann ich glaube, der größte Treiber ist für für Umweltthemen würde ich dann eher ignorieren. Und wenn jetzt jemandem das Auto wahnsinnig wichtig ist, dann sagt dann wieder die anderen Aspekt. Und ich glaube, wenn jeder viele Aspekte einhält und die, die ihm besonders wichtig sind, halt nicht einhält, dann wäre auch schon vielen geholfen. Und wichtig ist dann auch, mit einem guten Gewissen dieses Leben zu leben.

00:30:31: Nina Hartmann Oder wie würdest du das sehen? Liebe Heike? Dr. Heike Hundertmark Also was ich eben spannend finde an dieser Betrachtung des Umdenkens und des Verhaltensänderns. Es sind ja im Grunde verschiedene Säulen, die da zusammenkommen. Zum einen haben wir das Thema des Verhaltens, des Veränderungsprozesses, der den Menschen Angst macht, weil Menschen im Grunde sich wohlfühlen, wie es ist, wie es war. Es war schon immer so, da wollen sie bleiben.

00:31:00: Dr. Heike Hundertmark Das heißt, hier ist also du hast es angesprochen, die Haltung ein ganz wesentlicher Faktor. Und ich behaupte auch in Unternehmen das Thema der Führung, das Thema, wie auch immer man es nennen will Führung, Leadership, Vorbildfunktion. Das ist tatsächlich meiner Meinung nach wichtiger denn je, um den Menschen Orientierung zu geben, Halt zu geben und auch eine Richtung zu weisen und den Menschen auch zu zeigen Macht euch keine Sorgen, wir machen uns gemeinsam auf diesen Weg der Veränderung und wir werden euch mitnehmen.

00:31:36: Dr. Heike Hundertmark Das heißt, vielleicht wirst du dann nicht noch weitere zehn zwanzig Jahre an der Maschine stehen. Vielleicht wirst du demnächst eine andere Tätigkeit weit wahrnehmen. Aber es geht ja darum, in aufzuweisen. Es gibt einen Weg. Wir haben ihn erkannt und wir starten ihn jetzt gemeinsam. Dann ist das nächste Thema. Wir sind heutzutage ja zum Glück nicht mehr in der Lage, unsere Ressourcen effizienter und sinnvoller einzus etzen.

00:32:04: Dr. Heike Hundertmark Dank der Technik, dank der Digitalisierung, weil wir sagen können, wir haben so gute prozessbegleitende Messungen, Optimierungen, Automatisierungen, KI im Grunde, dass wir immer weniger Input fürs gleiche Resultat brauchen. Und als nächster Punkt ist eben nochmal zu erwähnen dieses Thema sich an neue Geschäftsmodelle heranzuwagen. Ähm, und damit meine ich beispielsweise, wenn wir uns auch die Automobilindustrie anschauen, in der ich lange Jahre gearbeitet habe, die sind ja auch unter massiven Druck, weil die merken, zum einen haben sie Konkurrenz aus Asien, insbesondere aus China, was das Thema Mobility angeht und zum anderen müssen sie versuchen, neue Verhaltensmuster aufzudecken, was das Thema Mobilität in Städten, Car Sharing, Mobilitätslösungen angeht.

00:33:05: Dr. Heike Hundertmark Das heißt, Sie machen sich auf den Weg, wie auch mittelständische Unternehmen und testen Geschäftsmodelle. Und das ist natürlich eine Transformation. Es ist also nicht so, dass man heute beschließt Morgen machen wir es. Sondern es ist ein langer Prozess, der über 5-10-15 Jahre geht. Und daher auch mein Appell: Liebe Zuhörer, macht euch auf den Weg und tastet euch hervor, ohne den Anspruch zu haben, dass es gleich klappt.

00:33:37: Dr. Heike Hundertmark Und auch euch bewusst zu sein, dass man auch scheitern kann und dass das aber im Grunde Teil des Lernprozesses ist. Womit wir wieder beim Thema Fehlerkultur auch sind. Nina Hartmann Ja, ja, das Thema Change Management ist ja eine meiner Spezialgebiete. Das habe ich in meinem Zweitstudium Organisationsentwicklung auch ziemlich vertieft. Und das, was uns am meisten entgegensteht, sind Angst und Emotionen.

00:34:02: Nina Hartmann Und natürlich auch Machtverlust. Ist eine große Angst, wenn man in dem jetzigen Setting halt viel Einfluss hat und man fängt noch mal bei Null an, dann ist es wahnsinnig schwierig. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, dass man neugierig bleibt als Mensch, dass man auch Bock drauf hat, mal Dinge auszuprobieren und zu machen. Ich bin ja ein großer Fan davon, dass man sich Start ups anguckt.

00:34:24: Nina Hartmann Entweder investiert als Unternehmen, wir haben eine eigene Investment GmbH in der Südvers, die gezielt investiert in Startups, die für unsere Branche gut passen. Ich selber investiere auch als Business Angel und auf der anderen Seite gibt es natürlich Unternehmen, die könnten da viel mehr machen. Einfach dort auch in innovative Produkte investieren. Das in so einer eigenen Bubble, die dann quasi auch nicht ins Hauptunternehmen immer so rein wirkt, von den Bilanzen her, aber dort auch Dinge ausprobieren oder mit Startups in Kooperationen zusammenzuarbeiten, um Themen auszuprobieren oder voranzutreiben, die die eigenen Geschäftsmodelle perfektionieren können, aber natürlich auch nachhaltiger gestalten können.

00:35:05: Nina Hartmann Ich glaube, dass das schon auch ein großer Aspekt ist. Und diese Angst, diese Schritte zu gehen, das ist ganz verständlich. Ich glaube immer, wenn ein Generationenwechsel ist, es ist ja bei Familienunternehmen immer mal dann auch der Fall. Die junge Generation hat total Lust auf dieses Thema. Ich glaube, da kommt ganz viel. Die wollen da auch ihre Schwerpunkte setzen.

00:35:25: Nina Hartmann Und ich glaube, dass da auch viel, viel auf uns zukommt. Liebe Heike, willst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mal so ein paar hard facts präsentieren? Also was kommt auf sie zu? Was müssen sie bis wann haben? Und ja, also wo würde die Reise am besten heute starten? Dr. Heike Hundertmark Ja, gerne. Also im Grunde ist es tatsächlich ein recht brandheißes Thema.

00:35:50: Dr. Heike Hundertmark Das Thema des CSRD Reportings. Und zwar ist diese Richtlinie ja schon gestartet worden von der EU, allerdings bislang nur für den großen Kapitalmarkt orientierten Unternehmen. Es wird es aber so sein, dass sie im Jahr 2026 im auch mittelständische Unternehmen reporten müssen. In Deutschland werden das an die 15.000 Unternehmen sein, die da unter die Pflicht fallen. Und die müssen dann für das Jahr 2025 nach diesen Richtlinien Bericht erstatten.

00:36:27: Dr. Heike Hundertmark Ab 250 Mitarbeiter. War das genau 250 Mitarbeiter. Und das bedeutet also, dass Sie neben Ihrem Financial Reporting auch dieses Non Financial am ESC modellorientierte Reporting betreiben müssen. Das heißt konkret: Ich würde Unternehmen empfehlen, hier in diese doppelte Wesentlichkeit Analyse einzusteigen und sich einfach mal ein Bild zu verschaffen. Was ist eigentlich wesentlich für mein Unternehmen? Sowohl inside out als auch outside in?

00:37:05: Dr. Heike Hundertmark Also sprich sowohl welche Risiken drohen meinem Unternehmen als auch welche Risiken kreiere ich durch mein Unternehmen? Und dort können den Unternehmern im Grunde Wirtschaftsprüfer zur Seite stehen. Es gibt auch Erwartungen, einfach um mal in diesem Thema einzusteigen. Oder man greift tatsächlich die Möglichkeit eines Co-Creation-Workshops auf, was ich sehr hilfreich finde, weil man dadurch die Zügel nicht aus der Hand gibt als Unternehmer.

00:37:37: Dr. Heike Hundertmark Ich bin immer großer Fan davon, die Unternehmer zum einen natürlich in die Pflicht zu nehmen, sich mit diesem Thema auch wirklich als ureigenes strategisches Thema zu befassen, Zum anderen aber auch, um sie erneut zu befähigen, ihm diese Kompetenz nicht abzutreten. Denn im Grunde geht es bei der Nachhaltigkeit ja darum Wie gestalte ich die Zukunft meines Unternehmens? Und das heißt also diese Co-Creation-Workshops würde bedeuten, man lädt sich die wichtigen Stakeholder aus seinem Unternehmen ein, gegebenenfalls auch Gesellschafter, Beiräte, Banken, falls notwendig.

00:38:21: Dr. Heike Hundertmark Auch der Kapitalmarkt ist davon ja maßgeblich betroffen und wird darüber hinaus auch seine Konditionen für die Unternehmen ausgeben. Je nach Nachhaltigkeitsrating, was dann wieder das Thema der EU Taxonomie ist. Aber das müssen wir vielleicht in einer anderen Folge mal besprechen. Also sprich sowohl welche Risiken drohen meinem Unternehmen als auch welche Risiken kreiere ich durch mein Unternehmen? Genau. Wir versuchen ja, die Komplexität gering zu halten. Dr. Heike Hundertmark Ja, im Grunde geht es darum, Klarheit sich zu verschaffen, diese Vogelperspektive einzunehmen und zu sagen Was sind meine Treiber, was ist mein CO2 Ausstoß?

00:38:58: Scope 1-2-3 Was sind meine größten Umweltrisiken? Was ist mein Geschäftsmodell und was resultiert daraus? Und darauf kann man aufbauen. Und ich glaube, das ist der erste wichtige Schritt. Und wenn man das angestellt hat oder vielleicht sind ja auch einige Unternehmen schon so weit, dann kann man sagen okay, was machen wir jetzt draus? Und das dann aus diesen interdisziplinären Teams im gemeinsamen Denkprozess anzustoßen, das ist meiner Meinung nach genau, wie du eingangs gesagt hast.

00:39:32: Dr. Heike Hundertmark Nina Es geht darum, seinen ganz pragmatischen Menschenverstand einzusetzen. Scope 1-2-3 Was sind meine größten Umweltrisiken? Was ist mein Geschäftsmodell und was resultiert daraus? Nina Hartmann Sag unseren Zuhörerinnen und Zuhörern bitte ganz kurz, was Scope 1-2-3 Dr. Heike Hundertmark Also dieses Scope 1-2-3 beziehen sich eben auf die Treibhausgasemissionen. Die Scope 1 sind die Treibhausgase, die das Unternehmen originär verwendet, wie beispielsweise die primären Energiequellen, die ein Unternehmen hat. Die Scope 2 sind dann diejenigen, die im Herstellungsprozess anfallen. Das heißt also, das sind die, die das Unternehmen im Grunde in seiner Aktivität verbraucht und ausstößt.

00:40:15: Dr. Heike Hundertmark Und die Scope 3, das sind eben oftmals Haupttreiber und auch am schwersten zu messen, denn Emissionen, das sind eben die entlang der Wertschöpfungskette, sowohl im Sourcing als auch dann in der weiteren Lebensdauer des des Produktes. Und die sind natürlich echt schwer abzuschätzen und auch zusammenzuführen. Und da geht es dann im Grunde in der CO2 Bilanz darum, diese Themen da zusammenzubringen und zu sagen wo habe ich meine Haupttreiber und wo kann ich gegebenenfalls Material reduzieren, Material substituieren, Kreisläufe anschaffen?

00:41:02: Dr. Heike Hundertmark Dann gibt es das World Cradle to Cradle Design, wo ich mir also schon im Design des Produktes überlege, wie kann ich es auch wieder reparieren, wenn es mal kaputt geht? Das war dieses beliebte Beispiel der Waschmaschine. Wenn die Waschmaschine kaputt ist, ist es billiger, sich gleich eine neue zu kaufen. Ja, wir haben, ohne dass ich Geld bekomme von Miele alles und die reparieren seit ewigen Zeiten immer alles bei uns.

00:41:26: Nina Hartmann Also der Miele Mann, den kenne ich schon, der immer alles repariert und so, also weil jeweils so ein paar Miele Endgeräte. (Heike: Das kommt vom Reiten) Nee, nee, wir waschen die ganzen Wäsche dem Geschäft. Ja, weißt du, wir haben ja einen Indoorspielplatz. Also von daher, wir haben schon auch einiges, was das wuppen muss.

00:41:49: Nina Hartmann Aber nee, nee, das ist sehr interessant. Ich habe ja bei uns den die Datenschutzgrundverordnung im Familienunternehmen umgesetzt und lange Jahre begleitet. Ich habe das erst Anfang diesen Jahres abgegeben und was natürlich dort total gezogen hat. Also ich habe das seit 2010 dort gemacht und 2018 kam ja die Datenschutzgrundverordnung, dann diese Bußgeldandrohungen, die haben natürlich mächtig Rückenwind für die Themen gebracht.

00:42:12: Nina Hartmann Wie läuft es denn jetzt hier bei dieser Richtlinie mit der Umsetzung? Gibt es dort Strafandrohung? Was müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer befürchten, was ihnen droht, wenn sie da nichts liefern können? Dr. Heike Hundertmark Also im Grunde gibt es noch nichts Konkretes. Es gibt ja auch noch keine konkrete CO2besteuerung, in dem Sinne, als dass es wirklich international übergreifend wäre, als auch mal im Gespräch war.

00:42:40: Dr. Heike Hundertmark In Deutschland gibt es ja noch das Lieferketten Sorgfaltspflichten Gesetz und da gab es eine Variante von der EU, das Corporate Sustainability Due Diligence Directive, also TripleD, die genannt und dort war, war sehr wohl dann mal die Androhung von Strafzahlungen angesprochen worden, wenn Unternehmen eben diese sowohl humanitären als auch umwelt technischen Anforderungen in ihrer Lieferkette nicht garantieren können.

00:43:18: Dr. Heike Hundertmark Das heißt also, dass ich als Unternehmen verantwortlich dafür gemacht worden wäre, wenn mein Zulieferer aus dem Ausland die Flüsse verseucht, sage ich jetzt mal, und die ist aber noch nicht ganz durchdekliniert worden. Und in deutschen LKWs ist es so, dass es dort im Grunde eingefordert wird und auch mit dem finanziellen Reporting gleichgestellt wird. Aber es ist jetzt noch keine Strafzahlung angedroht worden.

00:43:58: Dr. Heike Hundertmark Klar ist aber und ich glaube, das wird die Unternehmen schon treffen, wenn sie diese Reporting Anforderungen nicht erfüllen, die ja ursprünglich tatsächlich aus dem Banking kommen. Dasist also eine Vereinfachung, die stattgefunden hat von der EU, um die Banken mit ins Boot zu holen, weil sie gesagt haben, sobald wir in der Lage sind, die Geldströme in unseren Wirtschaften na ja, ich will mal sagen mit lenken zu können und zwar hin zu einer umweltfreundlichen Klimaschitzen, deren Investition und damit auch Wachstumsstrategie, dann haben wir ein viel größeren Hebel, als wenn wir das nur über Verbote und Gebote machen.

00:44:40: Nina Hartmann Das heißt also, auf dem Kapitalmarkt werden die Banken schon dazu angehalten, diese Nachhaltigkeitspunkte der Unternehmen zu berücksichtigen in ihrem Portfolio. Was dann wiederum zu den Kreditkonditionen führt. Da haben wir beide die Veranstaltung von Markus Müller auch. Weißt du noch in Freiburg, wer das Thema aufgebracht hat? Ja, und ich finde, ich habe da immer so zwei Herzen in der Brust.

00:45:06: Nina Hartmann Auf der einen Seite denke ich mal, die Banken nutzen ihre Macht schon auch aus und nicht immer zum Wohle der Familienunternehmen und auch nicht im Sinne eines nachhaltigen Bestandes von Familienunternehmen. Da ist viel Mikropolitik auch unterwegs und da hat man mal Glück und mal nicht Glück. Also wenn die jetzt noch den großen Hebel erst an die Hand kriegen, wer weiß, ob sie den dann fürsorglich benutzen oder eher als Machtpower Instrument.

00:45:34: Dr. Heike Hundertmark Aber klar, es ist ein machtvolles Mittel und ich glaube, dass das das ist dieser Richtlinie auch zum Erfolg versprechen wird. Ja.

00:45:56: Dr. Heike Hundertmark Vielleicht noch ergänzen, weil du das fragt. Das mit der Motivation für die Unternehmen auch ich sehe tatsächlich für den Mittelstand, für den ja wirklich auch mein Herz schlägt die Motivation darin, zum einen aus ihrer unternehmerischen Verantwortung heraus, dieses Thema aufzunehmen, als auch für die Gesellschaft als auch für ihre Mitarbeiter, weil man damit ein Unternehmen einfach zukunftsfähig aufstellt. Und das ist für mich eigentlich die Motivation.

00:46:23: Nina Hartmann Also es ist sind gar nicht diese Regularien und diese Bürokratie und dieses ewige noch ein Dokument ausfüllen und also das ist ja im Grunde ist es ja auch verrückt, sondern es geht darum, selber einen Blick drauf zu werfen, wo kann ich mein Geschäftsmodell zukunftsfähiger aufstellen? Und das ist im Grunde das, was für mich dahinter steckt. Ja, das ist perfekt.

00:46:45: Nina Hartmann Ich komme ja aus dem Risikomanagement und das ist ja immer das Hauptziel. Was man haben sollte, ist, sein Unternehmen mit den Risiken zu beherrschen. Ja, so ist es. Liebe Heike, ich würde sagen, wir kommen gegen Ende unseres Podcasts an Willst du vielleicht unseren Zuhörerinnen und Zuhörern noch etwas an die Hand geben? Und dann würde ich eine kurze Werbung einblenden und dann noch ein Fazit zu unserem Podcast machen.

00:47:10: Dr. Heike Hundertmark Ja, ich freue mich sehr, dass ich heute die Möglichkeit hatte, dieses Thema mal etwas mit dir zu besprechen und auszuschmücken. Mir liegt im Grunde am Herzen, dass sich mehr Unternehmer mit diesem Thema auseinandersetzen, sich damit anfreunden, sich Klarheit zu verschaffen und das wirklich auch angehen und sehr gerne können Sie mich dazu auch kontaktieren, mir eine Email schreiben, auf meine Website kommen.

00:47:40: Dr. Heike Hundertmark Ich stehe da gerne als Sparringpartner auch zum Austausch bereit, vertrete dort unterschiedliche Sichtweisen. Als Unternehmerin, als Gesellschafterin, als Naturliebhaberin. Ja, genauso wie du auch Nina. Insofern freue ich mich und herzlichen Dank fürs Zuhören und für deine schönen Fragen. Nina Hartmann Ja, sag mal deine Webseite hier auch für die, die nur jetzt online zuhören. Wir werden sie natürlich in den Shownotes überall verlinken.

00:48:08: Nina Hartmann Wie findet man deine Webseite? Dr. Heike Hundertmark Genau, das ist ganz einfach Im Grunde der Unternehmensname. Das ist www.drhundertmark.Com Und darüber findet man dann auch Emailanschrift und weitere Kontaktmöglichkeiten. Wunderbar, oder? Überlegt ihr natürlich einfach unter drHundertmark.com Nina Hartmann Genau, in LinkedIn bist du als Heike Hundertmark unterwegs? Du freust dich sicher über Kontaktanfragen und ich mich auch. Als Nina Hartmann, also LinkedIn alle man uns kontaktieren, freuen wir uns.

00:48:40: Nina Hartmann Und das heißt, wenn ich ein Unternehmen habe und ich noch überhaupt nicht weiß, was will ich machen, will ich überhaupt was machen? Die können einfach mal bei dir anfragen und du sagst mal, was könnte man machen? Da gibt es ja ganz verschiedene Intentionen, Möglichkeiten. Ja, absolut. Und ich glaube, das ist schon fast der erste Schritt auch den man macht, einfach mal ins Gespräch zu kommen, einfach mal zu sagen So, wo starte ich denn?

00:49:04: Dr. Heike Hundertmark Ja, ich glaube, das ist wichtig. Und das ist ja auch das Erste, was bei einem Veränderungsprozess wichtig ist, auch erste Schritte zu gehen und auch dieses Thema nicht perfekt anzufangen, sondern überhaupt anzufangen und auch auf dem Weg zu lernen. Weil anders geht es meistens halt auch nicht. Nina Hartmann So ist es ja schön. Dann würde ich jetzt eine kurze Werbung einblenden und dann noch ein Fazit Unser Podcast ziehen.

00:49:27: Nina Hartmann Wunderbar, jetzt kommt Werbung. Ich werde diesen Podcast mittelfristig über Werbeeinnahmen finanzieren. Wenn ihr also ein inhabergeführtes Unternehmen habt und denkt, dieser Podcast passt zu eurem Produkt und eurer Haltung und euren Werten, dann nehmt gerne Kontakt mit mir auf unter Hallo Äbtissin Plauderei, de. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, schön, dass Ihr bis zum Schluss dabei geblieben seid. Wir freuen uns riesig, dass ihr euch dieses Thema angehört habt, was ja auch dafür spricht, dass das Thema immer mehr in die Herzen der Menschen kommt und in die Unternehmen hineinkommt.

00:50:06: Nina Hartmann Und ich glaube, wir haben heute mitgenommen, liebe Heike, dass es Sinn macht, einfach mal das Thema für sich zu beleuchten, sich auch unabhängig zu machen, das Thema nicht aus der Hand zu geben, sich extern begleiten zu lassen, wenn man das möchte, zum Beispiel von dir. Aber das Thema erst einmal auch auf dem eigenen Zettel in der eigenen Excel Tabelle zu bearbeiten, um sich damit auch auseinanderzusetzen.

00:50:32: Nina Hartmann Ich glaube, wir wollen alle diese Erde an unsere Kinder und an unsere Kindeskinder und an noch viele, viele Generationen übergeben, die sich hier wohlfühl fühlen, die Spaß dran haben, die Natur vorfinden und die auch nachhaltig erfolgreiche Geschäftsmodelle vorfinden. Weil wir stehen mit großer Leidenschaft für den Mittelstand, für Familienunternehmen, für inhabergeführte Unternehmen. Und wir wollen, dass ihr Erfolg habt, dass ihr euch es leisten könnt und dass ihr es euch auch leisten wollt, nachhaltig unterwegs zu sein.

00:51:04: Nina Hartmann Und da wünschen wir euch ganz, ganz viel Erfolg dabei und viel Freude und vielen Dank fürs Zuhören. Vielen Dank!

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